Richard – Potsdam-Konvoi https://www.potsdam-konvoi.de INITIATIVE FÜR SOLIDARITÄT MIT MENSCHEN AUF DER FLUCHT Sun, 16 Oct 2022 14:42:10 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.1 https://www.potsdam-konvoi.de/wp-content/uploads/2018/03/cropped-logo_ws-kreis-1-32x32.png Richard – Potsdam-Konvoi https://www.potsdam-konvoi.de 32 32 Menschen auf der Flucht in Griechenland benötigen unsere Hilfe! https://www.potsdam-konvoi.de/2017/12/menschen-auf-der-flucht-in-griechenland-benoetigen-unsere-hilfe/ Fri, 08 Dec 2017 05:35:18 +0000 https://www.potsdam-konvoi.de/?p=972 „Menschen auf der Flucht in Griechenland benötigen unsere Hilfe!“ weiterlesen

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english version below

Vielleicht erinnern Sie sich noch an die Bilder von den hunderten Zelten des Flüchtlingslagers Idomeni in Griechenland. Dort leisteten wir unseren ersten Einsatz als Helfer*innen. Auch nach der Auflösung von Idomeni sind die Bedingungen von Flüchtlingen in Griechenland menschenunwürdig. Wir sind immer noch vor Ort um humanitäre Hilfe auf der Insel Lesbos und in Athen zu leisten, denn die staatliche Versorgung reicht bei weitem nicht aus. Im Folgenden möchten Ihnen erzählen, wie es den Geflüchteten in Athen und auf der Insel Lesbos heute geht, was wir dort in diesen Tagen bei unserer Arbeit erleben und warum diese Menschen auf Ihre Unterstützung angewiesen sind.

Humanitärer Notstand auf Lesbos

Auf der Insel Lesbos in Moria leben aktuell (08/19) 10.000 Frauen, Männer und viele Kinder in einem Lager hinter Stacheldrahtzäunen. Ausgelegt war  das Camp für 3000 Menschen. „Das Schlimmste ist, dass hier niemand sagen kann, ob und wann es für mich und meine Kinder weiter geht.“, sagte eine syrische Frau im November 2017 aus ihrem kleinen Sommerzelt heraus, bei einer Temperatur von 4 Grad und Dauerregen und: „Es gibt jeden Tag nur ungekochten Reis, den vertrage ich, aber ich kann ihn doch nicht meinen Kindern geben.“ Die hygienischen Bedingungen im Lager sind katastrophal. Viele Familien halten es hier schon seit über einem Jahr aus. Im letzten Winter lagen die Zelte unter einer dicken Schneedecke. Fünf Menschen sind an den Folgen der Kälte gestorben. Für diesen Winter gibt es wieder keinen Notfallplan seitens der griechischen Behörden.

Ohne die Arbeit von freiwilligen Einzelpersonen und Initiativen aus der ganzen Welt, würde die Situation noch viel schlimmer aussehen. Um die Not in Moria ein wenig zu lindern, stellte Potsdam-Konvoi aus Spendengeldern eine große Menge wärmender Decken bereit.

Wir planen weitere Einsätze.

Ein Haus der Solidarität

Auf dem griechischen Festland haben sich Geflüchtete aus unterschiedlichen Herkunftsländern in Unterkünften selbst organisiert. Eine davon ist das ehemalige City Plaza Hotel in Athen.

„Wir leben und lernen zusammen“

Seit gut einem Jahr können 400 Flüchtlinge, hauptsächlich Familien mit Kindern, die sonst auf der Straße leben müssten, dort ein annähernd normales Leben führen. Allerdings erhält dieses Projekt bis heute keinerlei staatliche Unterstützung.

Inzwischen ist im City Plaza Hotel ein Ort der Selbsthilfe und Solidarität entstanden, in dem Menschen mit unterschiedlichen kulturellen und ethnischen Hintergründen und Lebensgeschichten ihr gemeinschaftliches Leben selbst in die Hand nehmen und dadurch auch Würde bewahren. Sie unterrichten die Kinder, erhalten das Haus und es ist eine kleine Klinik ist entstanden.

Jedoch müssen alle Kosten aus Spenden finanziert werden.
Wir haben uns entschlossen, die Bewohner*innen des City Plaza Hotels tatkräftig zu unterstützen.

Dafür brauchen wir Ihre Hilfe.

Wir von Potsdam-Konvoi sind Krankenpfleger, ein Arzt, Musiker, Sozialarbeiter, Studierende und eine Physiklaborantin im Alter von 18 bis 54 Jahren. Seitdem wir vor Ort erlebt haben, wie verzweifelt die Situation der Flüchtlinge in Griechenland ist, ist es uns ein Bedürfnis zu handeln.

Menschen die vor Krieg und Vertreibung fliehen, weil sie um ihr Leben und das ihrer Kinder fürchten müssen, brauchen unseren Schutz. Griechenland tut viel, aber unsere Hilfe ist weiterhin notwendig.

Bitte spenden Sie, denn der Winter kommt schnell!

Sie können auf diese Weise Menschen ein würdiges Leben ermöglichen, ein Leben, wie es sich jede und jeder wünscht.

Derzeit können wir leider keine Spenden entgegennehmen.

English version

You may remember the pictures from the hundreds of tents of the refugee camp Idomeni in Greece. One and a half years ago, we did our first voluntary assignment as helpers there. Even after the dissolution of Idomeni, the conditions of refugees in Greece are inhumane. We are still there to provide humanitarian aid on the island of Lesbos and in Athens, because state aid is far from sufficient. Below we would like to tell you how the refugees in Athens and on the island of Lesbos are doing today, what we are experiencing in our work these days and why these people depend on your support.

Humanitarian emergency in Lesbos

On the island of Lesbos in Moria 6500 women, men and many children live in a camp behind barbed wire fences. One Syrian woman said in November 2017, out of her little summer tent at a temperature of 4 degrees Celsius and constant rain and: „There’s only uncooked rice every day, I can handle it, but I can’t give it to my children.“ The hygienic conditions in the camp are catastrophic. Many families have been living here for over a year. Last winter the tents were under a thick blanket of snow. Five people have died from the effects of the cold. There is no emergency plan from the Greek authorities for this winter.

Without the work of voluntary individuals and initiatives from around the world, the situation would be even worse. In order to alleviate the distress in Moria a little, Potsdam-Konvoi donated a large amount of warming blankets.

We’re planning further missions.

A House of Solidarity

On the Greek mainland, refugees from different countries of origin have organized themselves in shelters. One of them is the former City Plaza Hotel in Athens.

For more than a year now, 400 refugees, mainly families with children who would otherwise have to live on the streets, have been able to lead an almost normal life there. However, this project has not received any state support to date.

In the meantime, a place of self-help and solidarity has developed in the City Plaza Hotel, where people with different cultural and ethnic backgrounds and life stories take their community life into their own hands and thus preserve dignity. They teach the children, receive the house and a small clinic has been established.

However, all costs must be financed by donations.
We have decided to actively support the residents of the City Plaza Hotel.

That’s why we need your help.

We at Potsdam-Konvoi are nurses, a doctor, musicians, social workers, students and a physics laboratory assistant aged 18 to 54 years. Ever since we experienced the desperate situation of refugees in Greece, we have felt the need to act.

People who flee from war and expulsion because they fear for their lives and those of their children need our protection. Greece is doing a lot, but our aid remains necessary.

Please donate, because winter comes quickly!

In doing so, you can enable people to live a dignified life, a life that everyone wants.

We are currently unable to receive donations.
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Übergabe der Relocation-Petition https://www.potsdam-konvoi.de/2017/03/uebergabe-der-relocation-petition/ Fri, 03 Mar 2017 21:14:09 +0000 https://www.potsdam-konvoi.de/?p=769 „Übergabe der Relocation-Petition“ weiterlesen

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Am 1. März übergaben wir gemeinsam mit der Osnabrücker Initiative „50 aus Idomeni“, Vertreter*innen von Pro Asyl, Borderline Europe und Campact sowie Aktiven aus verschiedenen Berliner Gruppen die Relocation-Petition Herrn Thiermann vom Bundesinnenministerium. Fast 47.000 Unterschriften liegen nun hoffentlich sichtbar gestapelt auf dem Schreibtisch von Thomas de Maizière. Der Übergabe war ein Pressegespräch vorausgegangen.

Insgesamt eine gelungene Aktion, auch wenn der Vertreter des Ministeriums seine Einladung zu einer anschließenden Diskussion erst während der Übergabe absagte.

Der Redebeitrag von Lea:

Ich spreche im Namen der Initiative Potsdam-Konvoi. Wir sind Ehrenamtliche Potsdamerinnen und Potsdamer, die sich für Solidarität mit Flüchtenden in europäischen Krisengebieten einsetzen. Seit Beginn unserer Arbeit sind wir Zeuginnen und Zeugen einer humanitären Katastrophe, die sich rasant in einem Ausmaß verschlimmert, so dass es uns schwer fällt sie zu beschreiben. Und damit ist nicht nur die Situation vor Ort gemeint, denn im direkten Zusammenhang dazu stehen die Reaktionen und Institutionen der Europäischen Länder. Wir schämen uns für diese Ignoranz und die Abschottungspolitik der EU.

Allein in Nordgriechenland leben immer noch rund 60.000 Menschen, die sich auf der Flucht befinden. Davon sind die Hälfte, also ca. 30.000 Menschen, Neugeborene und Kinder (unter 15 Jahren). Die meisten der sogenannten Militärzeltcamps rund um Thessaloniki, in denen wir in der warmen Jahreszeit arbeiteten, sind nach dem furchtbaren Kälteeinbruch langsam evakuiert worden. So sind viele Familien jetzt zwar in festen Gebäuden untergebracht, doch nach knapp 12 Monaten Leben im Zeltlager sollte das eine Selbstverständlichkeit sein und mindert nur kaum den Frust, dass sie alle immer noch nicht wissen, wann und wie es endlich weiter geht.

Und die anderen? Vor allem auf den griechischen Inseln leben die Menschen immer noch bei Kälte in unbeheizten Zelten. Tausende weitere sind obdachlos und ohne jegliche Versorgung, lediglich von Freiwilligen und NGOs unterstützt. Darunter viele Familien mit kleinen Kindern und Alleinreisende, hauptsächlich aus Afghanistan, Pakistan und dem Irak, verstecken sich aus Angst vor der Abschiebung.

Allgemein anerkannte Menschenrechte scheinen außer Kraft gesetzt zu sein, denn die Bedingungen sind die einer Notsituation. Doch eine Notsituation ist das nach 12 Monaten oder länger längst nicht mehr!

Wir haben beobachtet, wie kleine Kinder Barfuß durch Pfützen sprangen und neben Dixitoiletten auf Asphalt spielten, während wir schon unsere warme Kleidung trugen.

Wir waren dabei, wie Zelte unter Wasser standen, in denen gerade zwei Neugeborene in diese Welt gekommen sind.

Wir wurden von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen nach Schulbildung gefragt und wurden immer aufs neue mit Enttäuschung und Traurigkeit angesehen, als wir verneinen mussten.

Wir haben gesehen, wie Menschen auf Lesbos in zugeschneiten Zelten schlafen müssen.

Wir haben Brennende Mülltonnen als Alltäglichkeit, und Wände gesehen, die aus Frust eingeschlagen wurden.

Uns wurden Bilder gezeigt, von toten Kindern vor einem griechischen Lager. Die Empörung danach, haben wir von allen Seiten gespürt.

Wir hörten von Kältetoden, während wir uns die Hände an einem Heizstrahler wärmen konnten.

Wir haben Müttern zugehört, die seit 4 Jahren ihre Kinder nur auf dem Foto sehen können.

Viele Menschen erzählten uns, dass sie lieber im Krieg gestorben wären, als diese Situation auszuhalten.

Wir fragen uns: Was spricht dagegen, Strukturen und Plätze in unserem Land zu nutzen und in Not geratenen Menschen eine Chance auf ein Leben in Sicherheit und Würde zu geben?

Was spricht dagegen ihre Kultur und Arbeitskraft als eine enorme Bereicherung und Chance für die Entwicklung in unserem Land zu verstehen?

Die Stadtverordneten der Stadt Potsdam fassten auf Antrag unser Initiative Potsdam-Konvoi einen Beschluss, in dem sie die Bundesregierung auffordern, das Relocation-Programm endlich umzusetzen. Neun weitere deutsche Städte, mit denen wir zusammenarbeiten, engagieren sich ebenfalls in dieser Hinsicht. Doch das reicht uns nicht!

Erneut möchten wir hier ein deutliches Signal direkt an die Bundesregierung senden. Wir sind mit unserer Geduld am Ende, denn wir sehen immer wieder die Folgen einer ignoranten, menschenrechtsverletzenden Abschottungspolitik, indem wir wundervolle Menschen kennenlernen, die trotz aller Stärke verzweifelt sind und deren Hoffnung, ihre schreckliche Situation könne sich bald verbessern, immer weniger wird.

Wir können rechnen! Fast 47.000 Menschen können es. Bei dem schleppenden Tempo der Aufnahmen müsste der letzte Mensch bis Februar 2019 warten. Versprochen war bis September 2017!

Was ist mit unserer Demokratie? Wir wählten unsere Vertreter, sie fassen Beschlüsse und missbrauchen unser Vertrauen, indem sie diese nicht umsetzen.

Unsere Mahnung richtet sich an die Bundesregierung: Hören Sie endlich auf weiter die Trägheit der anderen europäischen Länder bei der Umsetzung des Relocation-Programms vor zu schieben. Bleiben Sie bei ihrem Beschluss und zeigen Sie, dass Demokratie und Menschenrechte bei uns zählen! Lassen Sie als Regierende des reichsten Landes Europas, Griechenland und Italien mit der Versorgung Zehntausender Menschen nicht weiterhin allein!

Wir können nicht länger zusehen, wie die Regierung die Augen zu macht, sich in der Mitte Europas hinter den geschlossenen Grenzen der anderen Versteckt und Menschen nicht mehr als Menschen, sondern nur noch als Zahlen und lästige Eindringlinge sieht.

Wir können nicht zulassen, wie Solidarität mehr und mehr zu rassistischer Angst gewandelt wird.

Es muss etwas passieren. Es muss jetzt etwas passieren.

Wir warten auf eine Antwort auf unsere Frage: Wie konkret wird das Relocation-Programm bis zum September 2017 umgesetzt?

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Ein wärmender Gruß aus Potsdam https://www.potsdam-konvoi.de/2016/12/ein-waermender-gruss-aus-potsdam/ Wed, 07 Dec 2016 19:01:04 +0000 https://www.potsdam-konvoi.de/?p=623 „Ein wärmender Gruß aus Potsdam“ weiterlesen

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Unglaubliche 350 Kartons mit warmen Sachen gingen am 07.12.2016 auf den Weg zu neuen Besitzer*innen. Gelagert und verpackt wurden die gespendeten Sachen in der AWO Gemeinschaftsunterkunft am Lerchensteig um dann von Hanseatic Help aus Hamburg abgeholt werden zu können. Mithilfe des Hamburger Vereins Hanseatic Help werden die gespendeten Sachen dort landen, wo sie gebraucht werden. Es werden nicht nur Obdachlose und Geflüchtete in Deutschland unterstützt, es geht auch ein Großteil der Kleidung in die irakischen und griechischen Flüchtlingscamps. Dort werden warme Sachen dringend benötigt, weil die Menschen in den Camps nicht nur mit Medikamenten und Nahrung unterversorgt sind, sondern die Camps von staatlichen Institutionen auch nicht genügend für den Winter ausgestattet wurden.

Umso mehr freut uns die rege Unterstützung von verschiedenen Initiativen und den Potsdamer*innen, durch welche nun ein wärmender Gruß zu den Bedürftigen geschickt wurden konnte.

Wir bedanken uns sehr herzlich bei allen Potsdamer*innen, der AWO Schatztruhe, der Willkommensinitiative Hoppegarten und der nun geschlossenen Gemeinschaftsunterkunft in der Heinrich-Mann-Allee für die vielen Kleiderspenden. Zudem ein großes Dankeschön an die Buchhandlung Dronte, welche die Spenden der Potsdamer*innen entgegennahm sowie an die AWO Gemeinschaftsunterkunft am Lerchensteig, welche die Lagerhalle zur Verfügung stellte und an alle helfenden Hände die beim verpacken, schleppen und einladen geholfen haben.

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Großer Erfolg für „Liebe im Karton“ https://www.potsdam-konvoi.de/2016/12/grosser-erfolg-fuer-liebe-im-karton/ Sun, 04 Dec 2016 07:00:20 +0000 https://www.potsdam-konvoi.de/?p=609 „Großer Erfolg für „Liebe im Karton““ weiterlesen

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1150 Pakete für die Aktion „Liebe im Karton“ spendeten allein die Potsdamer*innen – Unterstützung für die Transporte gesucht

Vielen herzlichen Dank sagt Potsdam-Konvoi, im Namen der Kinder in den griechischen Flüchtlingscamps, auch allen 250 großen und kleinen Beteiligten an Schulen, in Kindergärten und in den Sammelstellen, ohne deren Organisationsarbeit diese Aktion nicht hätte stattfinden können.
Aufgrund der unfassbar großen Anzahl konnten noch nicht alle Kartons abgeholt werden. Die Würzburger Initiative, die diese deutschlandweite Aktion initiiert hat, benötigt deshalb schnelle Unterstützung bei den Transportkosten. Auch wenige Euros helfen.
Bitte auf folgendes Konto:

Standpunkt e.V.
Sparkasse Mainfranken
IBAN: DE49 7905 0000 0046 357984
SWIFT/BIC: BYLADEM1SWU
Spendenzweck: Liebe im Karton

Unser großer Dank geht an alle Engagierten:
Evangelischer Kindergarten Friedenshaus
Oberlinschule
Fachhochschule Potsdam
Comeniuskindergarten der evangelischen Kirchengemeinde
Evangelische Grundschule Babelsberg
Geburtshaus Apfelbaum
Freie Schule Potsdam
Rumänienhilfe Potsdam
Thalia Programmkinos Potsdam
Safran Naturkost
Linden-Apotheke
Buchhandlung Dronte
Aktionsladen „Eine Welt“
Buchhandlung Viktoriagarten
Treffpunkt Freizeit
Eine-Welt-Laden Solidario

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Über das Nurture Project https://www.potsdam-konvoi.de/2016/09/ueber-das-nurture-project/ Fri, 02 Sep 2016 11:01:48 +0000 https://www.potsdam-konvoi.de/?p=270 „Über das Nurture Project“ weiterlesen

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Bereits während unserer ersten Reise nach Nordgriechenland Anfang Juni 2016 haben wir das Nurture Project International (NPI) kennengelernt und uns entschieden, die von uns gesammelten Spenden an diese NGO zu geben. Der Kontakt kam über das Orgabüro im Parkhotel in Polykastro zustande, dort haben wir uns auch an einem schönen Vormittag mit Emma, einer Mitarbeiterin des NPI, zusammengesetzt. Sie berichtete von der unglücklichen Lage ihrer Zielgruppe, den Frauen in den Lagern, die schwanger oder kürzlich Mütter geworden sind. Insbesondere Krankenschwestern und Hebammen werden dringend für freiwillige Mitarbeit in verschiedenen Lagern benötigt, auch in anderen Ländern.

In den Zelten vom Nurture Projekt International finden einige von ihnen einen Rückzugsort nur für sich oder zum Stillen und Füttern ihrer Babys. Letzteres wird den jungen Frauen sowie auch Mitarbeiter*innen von NGOs und freiwilligen Helfer*innen in Workshops erklärt, um die bestmögliche Versorgung der Kinder zu gewährleisten. Das Wissen darum kann aufgrund der zerrissenen Familien auf der Flucht leider nicht immer von den älteren Frauen vermittelt werden. Angeboten wird außerdem ein Babyhamam, also ein geschützter Ort zum Waschen der Babys und Kinder. Wirklich beeindruckt hat uns, dass Mitarbeiter*innen auch Frauen ins Krankenhaus begleiten und Dolmetscher*innen organisieren – die Behandlung der ausländischen Frauen ohne Visa in den Krankenhäusern ist leider sehr schlecht: aus Zeitgründen wird fast immer ein Kaiserschnitt durchgeführt und nach der Geburt vergeht die günstigste Zeit um die Babys an das Stillen zu gewöhnen ungenutzt. Schon nach ein paar Stunden kommen die Frauen mit der frischen Narbe zurück in die Lager…

Vor einigen Tagen haben wir erneut eine Spende überweisen können und diese wurde sogleich in Nahrungsergänzung („complimentary food“) für 63 Kinder im Alter von 6-24 Monaten, 35 Schwangere und 36 Stillende in zwei Lagern eingesetzt.

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Nahrung für eine Woche, Bild: Nurture Project International
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Hungerstreik im Softex-Lager https://www.potsdam-konvoi.de/2016/08/hungerstreik-im-softex-lager/ Sun, 07 Aug 2016 10:26:50 +0000 https://www.potsdam-konvoi.de/?p=261 „Hungerstreik im Softex-Lager“ weiterlesen

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Heute ist bereits der sechste Tag eines Hungerstreikes im SOFTEX-Lager im Industriegebiet von Thessaloniki. Hier war Anfang Juni auch Potsdam-Konvoi mit Hot Food Idomeni an einer Essensausgabe von Zelt zu Zelt beteiligt. Von offizieller Seite gab es zu dieser Zeit bereits nur eine kleine Schale mit gekochten Kartoffeln (vgl. unsere Dokumentation hier).

Die Lage dort ist leider noch immer nicht besser, eher schlimmer. Laut Zeugenberichten wird sogar ungenießbares Essen vom Militär angeliefert. Uns verwundert es gar nicht, dass es dagegen Proteste gibt, sogar Hungerstreik. Vor Ort berichtete z.B. die Bremer Gruppe „Signals of Solidarity“ hier.

Auf dieser GoFundMe-Seite hier kann ab jetzt direkt an Helfer*innen vor Ort gespendet werden. Jeder kleine Betrag hilft! Vielen Dank!

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Softex-Camp, Thessaloniki – Juni 2016, Franziska Kusserow


CALL FOR VOLUNTEERS

– hier finden Sie aktuelle Aufrufe nach mehr Helfer*innen von aktiven Projekten in Nordgriechenland

Aufruf bei FB am 13. August um 23:06

Mohammed Matter  Information Point for Northern Greece Volunteers

Hello everyone,
We’ve opened a new educational center for the children of the families we’re hosting in polikastro and axioupolis and we need 2 or 3 volunteers to help us out..
Anyone available and knows how to deal with a big number of children, please let me know..

Aufruf bei FB am 16.08.2016

von der IHA – Intereuropean Help Alliance

Update Griechenland
+++english below+++

Essen in den Camps? Ein ganz großes Problem!

Nachdem man die letzten Wochen unzählige Male gehört hat, dass das Essen in den Camps nicht schmeckt und die Menschen unzufrieden sind, haben sich Volunteers von uns in Gemeinschaftsarbeit mit BLUEANTS überlegt, ihre eigene kleine Küche aufzumachen. Da dieses aus rechtlichen Gründen im Camp nicht erlaubt ist, wurde ein kleiner Raum im nächstgelegenen Dorf gesucht, renoviert und zur Küche umgebaut.
Letzte Woche konnten sie endlich das erste Essen servieren und es war fantastisch !

Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass diese Küche am Leben bleiben kann und packt tatkräftig mit an. Die Farma Community Kitchen benötigt dringend Langzeit-Helfer!!


Food in the camps? One hell of a problem!

Over the last week we got more an more news that the food in the camps was not well liked and that the refugees were unhappy. Therefore some of our volunteers decided to gether with BLUEANTS to set up a kitchen of our own. Legally this is not permitted in the camp. Thus we looked for a small room in the nex village, renovated it and build a kitchen.
Last week we were able to serve food for the first time and it was great!

Let’s work together to ensure that this kitchen stays alive and get involved by yourself.
The Farma Community Kitchen is in urgent need for longterm volunteers!

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Idomeni gilt als geräumt – Problem gelöst? https://www.potsdam-konvoi.de/2016/07/idomeni-gilt-als-geraeumt-problem-geloest/ Tue, 05 Jul 2016 15:24:36 +0000 https://www.potsdam-konvoi.de/?p=117 „Idomeni gilt als geräumt – Problem gelöst?“ weiterlesen

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Ganz und gar nicht.

Wir von Potsdam-Konvoi sind aus dem griechisch-mazedonischen Grenzgebiet in der Nähe von Idomeni zurückgekehrt. Für zwei Wochen waren wir in den inoffiziellen Camps Hara/BP und Eko sowie in einigen Militärlagern unterwegs und haben die Flüchtenden vor Ort unterstützt. Der Hilfebedarf ist auch nach der Räumung von Idomeni und den anderen inoffiziellen Lagern riesig. Die unwürdigen Lebensbedingungen in den Militärcamps haben uns sehr betroffen gemacht. Von den im Vorfeld gesammelten Spendengeldern wurden 2000 Euro an Joost Rot, einen unabhängigen Arzt, und weitere 2000 Euro an das Nuture Project International, eine Hilfsorganisation, die Schutzräume für Schwangere und Mütter in den Militärlagern schafft, gespendet.

Im Einzelnen waren wir im Warehouse, einer Sammelstelle für Sachspenden aus ganz Europa aktiv. Hier sortierten wir Kleidung, die wir anschließend in den Camps verteilten. Wir stellten sogenannte Ramadan-Packages zusammen, Essenspakete zum Fastenbrechen im Ramadan. Von Zelt zu Zelt gehend verteilten wir diese in einem Militärcamp. Das spanische Team im Baby-Hamam, einem geschützten Ort zur Kinderpflege, freute sich auch über unsere Hilfe. Dort konnten wir auch vielen Eltern, deren Kinder von Läusen bzw. Flöhen befallen waren, mit entsprechenden Maßnahmen unterstützend zur Seite stehen.

Bei Bedarf arbeiteten wir auch in der selbstorganisierten Eko-kitchen und beteiligten uns an der Essensausgabe. Unser Informatik-Student unterstützt die Koordination der Helfer*innenstrukturen auch weiterhin von Potsdam aus. Die Hilfe, zu der auch Gespräche mit Flüchtenden und das Spielen mit den zahlreichen Kindern gehörte, dauerte oft bis in die Nacht. Zusammen mit dem Arzt Joost Rot behandelten zwei Mitglieder der Gruppe, eine Krankenschwester und ein angehender Arzt, Patienten, die sonst nirgends medizinische Hilfe in Anspruch nehmen konnten. Dies geschah in einem VW-Bus, in Zelten oder unter freiem Himmel. Es wurden chronische Wunden versorgt, Lymphödeme bandagiert und Verletzungen als Folge von Bombenabwürfen in Syrien behandelt. Auch einige junge Mütter mit teilweise neugeborenen Babies waren froh, um Rat fragen zu können, da es für sie weder die Möglichkeit einer gynäkologischen Nachsorge noch der Betreuung durch eine Hebamme gab. So entstanden teilweise lebensgefährliche Schieflagen und Missverständnisse. Eine verzweifelte, junge Mutter mit Stillschwierigkeiten wandte sich an uns, da ihr vier Wochen alter, unterversorgter Säugling mit massiven Verdauungsproblemen zu kämpfen hatte. Es stellte sich heraus, dass er nach der Anweisung eines Militärarztes seit seinem zwölften Lebenstag zusätzlich Wasser zum Trinken bekam. Sehr dankbar war diese Familie über die Zuwendung und Beratung, die wir ihnen boten. Nach einigen Tagen intensiver Begleitung waren die Verdauungsprobleme verschwunden und die Stillschwierigkeiten ebenfalls. Wir wissen alle, wie wichtig eine gute Betreuung und medizinische Versorgung von Müttern und Kindern ist, gerade in der ersten Zeit nach der Geburt. Leider ist das momentan nur ein frommer Wunsch für die meisten geflüchteten Familien in Nordgriechenland. Die Kinder kommen unter widrigsten Bedingungen zur Welt, nach einem Kaiserschnitt und dem zumeist sehr kurzen Krankenhausaufenthalt werden die Frauen entlassen und können keine medizinische Betreuung mehr erwarten.

In den Militärcamps fehlt es an allen Ecken und Enden, von Ernährung über Hygiene, sogar an der medizinischen Grundversorgung. Bloße Notfallversorgung ist angesagt.

Es handelt sich bei den offiziellen Camps zumeist um große Verwahranstalten fern der Öffentlichkeit in alten Fabrikhallen, im Industriegebiet rund um Thessaloniki, auf freiem Feld oder auf ehemaligen Flugzeugrollbahnen. Unfassbar, wie stark, würdevoll und freundlich die meisten Flüchtenden sich zeigten, wenn man bedenkt, dass sie keinerlei Aussicht auf eine Veränderung ihrer Situation erwarten können.

Natürlich können vor allem die Frauen und Mütter ihre Trauer und Ratlosigkeit nur schwer verbergen. Besonders betroffen waren wir darüber, wie Schwangere, Mütter und Babys unter der Situation leiden. Darum haben wir uns entschieden, das Nurture Project International zu unterstützen. In den dadurch bereitgestellten geschützten Zelten findet unter anderem Beratung zum Stillen und zur Ernährung statt, was sonst durch die älteren Frauen in den Familien vermittelt würde. Da die Familien durch Krieg und Flucht aber meistens zerrissen wurden, entstehen hier gefährliche Lücken, die dank des Projektes zumindest teilweise von Hebammen und Psycholog*innen gefüllt werden können.

Das Resümee der Reise ist eindeutig:

Nach der Räumung von Idomeni und der anderen freien Camps findet die Situation der Flüchtenden in der Öffentlichkeit kaum noch Beachtung. Sie leben nun in Massenlagern, die vom Militär geführte werden. Ihre Lebensbedingungen sind mehr als unzulänglich und menschenunwürdig. Die Hilfe durch Freiwillige muss hier erst neu organisiert werden und ist wichtiger als zuvor.

Wir von Potsdam-Konvoi werden weitere Projekte in Nordgriechenland initiieren und uns mit den Menschen auf der Flucht aktiv solidarisch zeigen. Wir werden immer wieder in der Öffentlichkeit von unseren Begegnungen erzählen, um auf die unhaltbare und unakzeptable Situation der flüchtenden Menschen aufmerksam zu machen. Die Zusammenarbeit mit dem Flüchtlingsrat Brandenburg wird fortgesetzt. So soll im Rahmen des von Europa geplanten Relocation-Programms nach dem Osnabrücker Vorbild „50 aus Idomeni“ eine ähnliche Initiative im Land Brandenburg unterstützt werden, um Transitflüchtlinge aus Griechenland nach Deutschland zu holen.

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Alltag vor der Grenze https://www.potsdam-konvoi.de/2016/06/alltag-vor-der-grenze/ Wed, 08 Jun 2016 09:51:36 +0000 https://www.potsdam-konvoi.de/?p=88 „Alltag vor der Grenze“ weiterlesen

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Viele Flüchtende leben nach der Räumung von Idomeni noch immer in „wilden Camps“ nahe der Grenze an Rastplätzen, Tankstellen, in verfallenen Häusern oder auf Feldern.

Viele der Helfer aus Idomeni sind abgereist oder haben sich anderen, weiter entfernten Projekten zugewandt. Doch viele der Flüchtenden sind nicht in die offiziellen Lager gegangen – sie verharren weiter in unmittelbarer Nähe zur Grenze:

Ein inoffizielles Camp liegt zwei Kilometer vor der mazedonischen Grenze, direkt am Hotel „Hara“, kurz vor dem Ort Evzoni. Die Menschen überqueren im Minutentakt die Autobahn um zum anderen Teil des Lagers zu kommen – viele Menschen haben sich in und an einem verfallenen Haus niedergelassen, Zelte befinden sich auch kaum 100 Meter weiter in einem Waldstück, neben einer BP-Tankstelle.

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Zelte im Wald hinter der BP-Tankstelle – Foto: Richard Jaletzki

Ein „Baby-Hamam“ in dem Babys und Kleinkinder gewaschen werden können, eine koordinierte Essensausgabe, ein paar Helfer die mal mehr, mal weniger regelmäßig Notwendiges verteilen – Schuhe, Essen, Wasser, … Etwa 500 Menschen harren hier noch aus. Manche lassen sich freiwillig in offizielle Lager bringen. Die Situation in diesen ist jedoch zumeist schlimmer als in den „wilden“ Lagern – verlassene Lagerhallen mit langen Reihen aus Zelten oder Plätze abseits der Stadt auf freiem Feld an einer Flugzeuglandebahn, wie im Camp „Nea Kavala“ bei Polikastro. Eine flüchtende Frau aus einem solchen Camp berichtete, man fühle sich behandelt wie ein Tier. Dass einige die inoffiziellen Camps bevorzugen ist mehr als verständlich, auch weil die Registrierung und Bearbeitung der Asylanträge sehr schleppend verläuft.

Wenige Kilometer südlich von Hara befindet sich das „EKO-Camp“, eine EKO-Tankstelle an der Autobahn. Im Grunde ein Rastplatz wie jeder andere, auch in Deutschland – mit Zelt an Zelt an Zelt auf den Grünflächen, unter dem Tankstellen-Vordach oder einfach auf dem blanken Asphalt. Über 1600 Menschen bestreiten hier ihren Alltag, welcher nun mit Beginn des Ramadan bei den hohen Temperaturen und den komplizierten Lebensumständen umso schwieriger ist. Die Helferstrukturen sind besser organisiert als im Hara-Camp – es gibt Ärzte vor Ort, eine Küche, Unterhaltung durch das Radio „No Border“ und andere von den Flüchtenden organisierte Events.

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Zelte bei der EKO-Tankstelle – Foto: Tom Götze

Wir sind hauptsächlich in diesen inoffiziellen Camps und den zugehörigen Warehouses tätig, in denen die Spenden gelagert und sortiert werden. Wir unterstützen bei der Versorgung der Leute mit dem Allernötigsten, verteilen Windeln, Klopapier, Seife, Kleidung, Wasser, helfen beim Babies waschen und schauen, was gebraucht wird. Praktisch springen wir aber von einer Aufgabe zur nächsten, kümmern uns um das was im jeweiligen Moment anfällt – so beispielsweise auch das Zusammentragen von alten UNHCR-Decken, welche später von der Gruppe „Dirty Girls“ eingesammelt und medizinisch gereinigt werden.

Aber auch die Menschen in den offiziellen Camps benötigen Unterstützung. Es ist Feld-und Wiesen-Versorgung angesagt. Zusammen mit dem Arzt Joost Rot versorgen wir in einem VW-Bus oder in freier Natur einen ca. 20-jährigen Patienten aus einem offiziellen Camp mit chronischen Lymphödemen an beiden Beinen, die mit Bandagen gewickelt werden müssen. Diese Versorgung wird von offizieller Seite nicht für nötig erachtet und dort nicht geleistet.

Wenige der Flüchtenden hier haben noch Hoffnung, dass die Grenze geöffnet wird, mehr versuchen in der Nacht auf eigene Faust oder mit Schleppern über die Grenze zu kommen, weiter Richtung Deutschland, Skandinavien oder einem anderen europäischen Land – obwohl es schier aussichtslos scheint. Sie beschreiten den beschwerlichen Weg über die Berge, oft ganze Familien mit kleinen Kindern und älteren Angehörigen. Die meisten werden jedoch von der versammelten Grenzpolizei der EU geschnappt, eingesperrt und wieder nach Griechenland gebracht. Einige kommen schwer misshandelt zurück. Man merkt, dass sich Hoffnungslosigkeit verbreitet – einige sind schon zurück in die Türkei, manche wollen sogar zurück ins Kriegsgebiet Syrien. Verdenken kann man es ihnen nicht: Sie haben hier nur noch die „Wahl“ zwischen abgeschiedenen, dreckigen, schlecht bis gar nicht versorgten und verlassenen Zeltlagern an Orten, an denen sie nicht sein wollen. Dies ist das Resultat einer menschenunwürdigen Politik. Die Menschen, die vor Krieg fliehen, werden zu Objekten politischer Willkür gemacht.

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Erste Eindrücke https://www.potsdam-konvoi.de/2016/06/erste-eindruecke/ Fri, 03 Jun 2016 07:38:12 +0000 https://www.potsdam-konvoi.de/?p=83 „Erste Eindrücke“ weiterlesen

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Wir von Potsdam-Konvoi arbeiten derzeit für die Flüchtenden in den inoffiziellen Camps der Region, die nach der Räumung von Idomeni in anderen selbst organisierten Camps verstreut sind. Gespendete Kleidung und Medikamente sortieren und verteilen, Essen zubereiten und eine erste Orientierung in der Organisation der freiwilligen Hilfe Nordgriechenlands waren unsere ersten praktischen Tätigkeiten. 

Bei der Ankunft im Eko-Camp, das auf dem Grundstück einer Autobahntankstelle gewachsen ist, waren wir überrascht von der lebendigen Atmosphäre. Flüchtende und Freiwillige machen gute Angebote, um die Situation, vor allem für die Kinder, erträglicher zu machen. Es gibt Radio, Kino, Schule, Babyhamam, Tanz und Tee. Einige der Projekte aus Idomeni werden in den übrigen inoffiziellen Camps weitergeführt. Nach der Räumung sind viele freiwillige Helfer*innen abgereist, sodass eine Neuorganisation erforderlich ist. Aber auch in den offiziellen Camps, die teilweise vom Militär geführt werden, gibt es inzwischen erste Ansatzpunkte für freiwillige Helfer*innen. Dort herrschen teilweise sehr prekäre Bedingungen vor: eine Windel pro Tag, unzureichende Ernährung und Wasser, fehlende Hygieneeinrichtungen, räumliche Enge und Hoffnungslosigkeit…
Momentan stehen wir vor der Entscheidung wie wir unsere Spendengelder einsetzen werden. Impfstoffe sowie Nahrung für Babys, Verpflegung für Flüchtende außerhalb der offiziellen Camps oder Einkauf von Medikamenten für das zentrale Medical Warehouse in Polikastro? Helfende Hände werden aber definitiv am dingendsten gesucht.
Die verbleibende nächste Woche wollen wir spontan auf Anfragen aktiver NGOs vor Ort reagieren, auch in offiziellen Camps arbeiten und den Flüchtenden hier beistehen. Für unsere Arbeit in Deutschland sammeln wir außerdem individuelle Geschichten von Flüchtenden, um einerseits weiterhin auf die Situation aufmerksam zu machen und andererseits die Kampagne des Flüchtlingsrates Brandenburg „50 aus Idomeni“ zu unterstützen.

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Räumung von Idomeni https://www.potsdam-konvoi.de/2016/05/raeumung-von-idomeni/ Wed, 25 May 2016 15:45:53 +0000 https://www.potsdam-konvoi.de/?p=69 „Räumung von Idomeni“ weiterlesen

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Die Lage der Flüchtlinge und Helfenden in Idomeni ist zur Zeit chaotisch und von Ratlosigkeit geprägt. Da sich dies durch Behinderungen von Freiwilligen bereits abgezeichnet hatte, ist Potsdam-Konvoi darauf vorbereitet und fest entschlossen wie geplant am 30.05. nach Nordgriechenland zu reisen. Auch hat uns ein Hilferuf des vor Ort praktizierenden Arztes Joost Rot erreicht, mit der Bitte auch weiterhin zu helfen, also praktisch mit an zu fassen. Sehr wichtig sind gerade jetzt wieder Geldspenden, die in die vor Ort am dringendsten benötigten Medikamente und anderen Dinge, wie Nahrung, Windeln oder Tragetücher etc. fließen werden. Sie können jetzt spenden.

Wir bleiben also bei unserer Entscheidung, fahren nach Idomeni und schauen vor Ort weiter, wo wir helfen können. Es werden definitiv weiterhin Freiwillige gebraucht und die Helfer*innenstrukturen vor Ort sind weiter aktiv.

In Europa werden zur Zeit Menschen vertrieben, die oft weniger als nichts, aber viele Ängste und Traumata haben. Die Polizei sucht in den Zelten gezielt nach Journalist*innen und verhaftet Freiwillige, daher ist es nicht möglich objektiv über diesen Vorgang zu berichten.

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