Duschen?

Schüchtern fragen wir nach 2 Tagen, wo wir auf dem Gelände eine Dusche nehmen können. Daraufhin bekommen wir nur ein Achselzucken und den Blick aufs Meer als Antwort. Doch dieses ist noch sehr kalt, voller Seeegel und Schlauchbootmüll und bietet keine Privatsphäre. Wir beschließen, eine Dusche zu bauen. Aus einem alten Gestell, das in unserem Container als Bettengerüst dient, flexen wir das Gerüst der Dusche, das wir auf alte Holzpaletten stellen. Eine zuvor als Schattenspender fungierende grüne Plane wird zum Duschvorhang. Ein Prinzip von NBK lautet: Nur das aller Nötigste wird gekauft. Ein ehemaliger Klempner installiert Wasser und Duschkopf und der Duschspaß kann beginnen. Unsere Konstruktion wird von allen Vorbeikommenden freudig kommentiert. Später erklären sie uns, dass sie zum Duschen sonst ins Camp fahren müssen, das sie eigentlich meiden. Nun gibt es im Squat wenigstens eine Dusche für über 100 Menschen.

!UPDATE!

Momentan befinden sich viele Aktivist_innen in Moria und außerhalb im Hungerstreik. Die Polizei geht mit äußerster Härte gegen sie vor. Die Situation auf Lesbos ist skandalös: https://noborderkitchenlesvos.noblogs.org/post/2017/07/30/749/

Wir solidarisieren uns mit den Protestierenden und verurteilen die Polizeigewalt auf das Schärfste!